Geburtsbericht von Zara-Fee

Am 14. Mai 2008, einen Tag vor dem errechneten Termin machte unsere kleine Prinzessin sich auf den Weg, uns endlich richtig kennen zu lernen.

Ich wurde gegen 3.30 Uhr von Wehen geweckt. Da ich ja schon des Öfteren vorher nachts dachte, es ginge los, bin ich erst mal runter aufs Sofa gewandert, um Marc und Linus (der irgendwie in unserem Bett gelandet war) vorerst nicht zu wecken. Dort unten merkte ich bald, dass die Wehen schon schmerzhafter und auch regelmäßiger wurden. Als sie alle 6 Minuten kamen, beschloss ich, unter die warme Dusche zu gehen und dann meine Eltern und Marc zu wecken. So gegen 5 Uhr rief ich dann also meine Mama an, dass sie bitte kommt und sich um Linus kümmert und dann ging ich zu Marc. Ich weckte ihn mit den Worten „Du musst aufstehen, wir müssen ins Krankenhaus fahren!“ Seine Antwort verblüffte mich doch etwas, denn sie lautete „Echt? Wie kommts?“ Ich musste doch lachen und als er dann richtig wach war, wurde ihm scheinbar dann doch klar, wie es dazu kommen konnte, dass wir so früh am Morgen ins Krankenhaus müssen.

Meine Eltern kamen kurz drauf und wir fuhren gegen 5.30 Uhr los. Um kurz nach 6 waren wir in Hamm im Evangelischen Krankenhaus angekommen und gingen direkt in den Kreißsaal. Die Wehen kamen schon alle 3-4 Minuten und ich hatte ordentlich damit zu tun, sie zu veratmen.

Die Hebamme Luzy begrüßte uns, untersuchte mich und sprach die ernüchternden Worte „Der Muttermund ist gut 2 fingerbreit offen und alles ist ganz weich!“ Das waren die Worte, die meine Frauenärztin schon seit 3 Wochen bei jeder Untersuchung benutzte. Aber sie konnte die Fruchtblase fühlen, die sehr prall war und das Köpfchen unserer Maus saß sehr tief und fest im Becken.
Dann wurde ein CTG geschrieben und die Wehen waren alle 3 Minuten und sehr heftig. Ich konnte sie im Liegen kaum ertragen. Nach gefühlten 5 Stunden (es waren nur 20 Minuten) erlöste mich die Hebamme vom CTG und schickte uns zum Ultraschall. Die Ärztin war sehr nett, aber ein Ultraschall unter Wehen ist auch grausam. Sie errechnete ein ca.-Gewicht von 2800g – eine sehr gute Schätzung wie wir wenig später erfuhren.

Die Hebamme schickte uns anschließend noch etwas spazieren. Ich war froh, da ich doch im Stehen am Besten mit den Wehen umgehen konnte. Wir sollten die Zeit nutzen, um mein Zimmer auf der Wöchnerinnen-Station zu beziehen. Während Marc meinen Schrank einräumte, kämpfte ich gegen die Wehen, die immer häufiger und immer schmerzhafter waren. Anschließend füllte er gerade meine Essenskarten aus, als ich auf einmal das Gefühl hatte, dass die Fruchtblase geplatzt ist (beim Abendessen stellte ich dann fest, dass er die Essenskarte nicht fertig ausgefüllt hatte. Auf meinem Tablett befanden sich eine Scheibe Graubrot und ein Päckchen Margarine. Das war alles .....). Wir gingen also wieder in den Kreißsaal und die Hebamme stellte fest, dass ich eine starke Blutung vom Muttermund her hatte, die Fruchtblase aber noch intakt war. Ich ging noch einmal zur Toilette und dann noch für 4-5 Wehen und ein CTG auf den Petzi-Ball. Dann legte ich mich hin und die Hebamme sprengte die Fruchtblase. Dann kam auch schon die Oberärztin hinzu (ich war so froh, dass sie kam, weil sie mir ja die Hoffnung gemacht hatte, dass nach einem Dammriss 3. Grades in der ersten Schwangerschaft durchaus eine normale Entbindung ohne Dammriss möglich ist) und die Presswehen setzten ein. Gut – meine Freude über die Oberärztin war von kurzer Dauer ... denn dann kam der letzte Schritt in der Entbindung und das ist ja bekanntlich der, bei dem man als Mama nicht mehr mitmachen möchte.

Aber obwohl ich mir sicher war, dass das nicht passen könnte .... irgendwann nach 4 Presswehen war die kleine Maus geboren. Um 8.07 Uhr – grad mal 2 Stunden nach unserem Eintreffen im Kreißsaal waren wir schon Eltern. Und da lag sie – mit ihren schwarzen Haaren auf dem Kreißbett und ich habe sie direkt hochgenommen und in den Arm genommen – das kleine schreiende Wesen. Mensch – was waren wir stolz.

Ihre Daten:
Geburtstag: 14.05.2008
Geburtszeit: 8.07 Uhr
Gewicht: 2830g
Größe: 52cm
Kopfumfang: 33,5cm

Wir hatten es geschafft – ohne Sectio, ohne Schmerzmittel und ohne Dammriss!!! Einige kleine Abschürfungen und einen kleinen Scheidenriss, der mit 3 Stichen genäht wurde habe ich davon getragen – und sonst nichts.

Hier noch 2 Kreißsaal-Fotos, die die Hebamme geknipst hat:

Nachdem wir im Kreißsaal noch ein Frühstück bekommen haben, haben wir unser Zimmer wieder bezogen. Ich musste noch eine ganze Weile liegen bleiben, da ich sehr stark nachgeblutet habe, aber die vielen Glückshormone haben meinem Kreislauf den nötigen Schwung gegeben, so dass es mir bald wieder sehr gut ging.

Die Thrombozytenwerte der Maus waren stabil – ebenso wie meine, so dass auch keine Überwachung in der Kinderklinik notwendig war. Somit haben wir das Rooming-In komplett genossen – die Maus war praktisch immer bei mir. Am dritten Lebenstag – direkt nach der U2 sind wir dann nach Hause entlassen worden. Und hier genießen wir nun das Leben zu viert bzw. zu fünft, weil man Calimero ja auch mitrechnen muss.